HNA: Darlehensnehmer können Hauskredite nicht mehr zurückzahlen
In Hessen ist die Zahl der Zwangsversteigerungen von Häusern und Wohnungen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 Prozent gestiegen. Zwangsversteigerungen sind ein Instrument, mit dem Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Immobilieneigentümern geltend machen können. Typischerweise werden solche Verfahren eingeleitet, wenn Eigentümer in finanzielle Schwierigkeiten geraten und ihre Immobilie nicht mehr finanzieren können. Dies geschieht häufig, wenn Hypothekenraten nicht mehr bedient werden oder zusätzliche Schulden zu einer untragbaren Belastung werden. Das Amtsgericht bestimmt den Mindestpreis der Immobilie, basierend auf einem unabhängigen Gutachten.
Younes Frank Ehrhardt, Geschäftsführer des Immobilienbesitzerverbandes Haus und Grund Hessen, äußert sich besorgt über diese Entwicklung. Er führt den deutlichen Anstieg der Notverkäufe insbesondere auf die stark gestiegenen Zinsen zurück. Diese Zinssteigerungen, kombiniert mit einer schwierigen Marktlage, hätten viele Immobilienbesitzer, insbesondere bei Neu- oder Anschlussfinanzierungen, in finanzielle Nöte gebracht. Oftmals finden solche Immobilien keinen Käufer auf dem freien Markt und müssen daher in einer Zwangsversteigerung verkauft werden.
Für die Zukunft zeigt sich Ehrhardt skeptisch und erwartet einen weiteren Anstieg der Notverkäufe. Der aktuelle Trend deutet darauf hin, dass viele Eigentümer die finanziellen Belastungen nicht mehr tragen können und es daher zu einer Zunahme von Zwangsversteigerungen kommen könnte.
Diese Entwicklung wird auch in einem Bericht der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) thematisiert, der auf die immer kritischere Situation auf dem hessischen Immobilienmarkt aufmerksam macht. Die dortigen Prognosen deuten auf eine weiterhin angespannte Lage hin.
Quellenangabe: Mit Material der dpa und HNA.
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