Teilnahme an illegalem Glücksspiel: Wann drohen Strafen nach § 285 StGB?
Die Teilnahme an illegalem Glücksspiel, insbesondere im Online-Bereich, steht in Deutschland unter Strafe. Gemäß § 285 StGB wird die Beteiligung an unerlaubtem Glücksspiel strafrechtlich verfolgt. Doch wann genau greift die Strafbarkeit, und welche Handlungen können eine Verfolgung durch die Strafverfolgungsbehörden auslösen?
Was versteht das Gesetz unter "illegalem Glücksspiel"?
Nach deutschem Recht liegt ein illegales Glücksspiel vor, wenn der Spielanbieter keine offizielle Genehmigung besitzt und das Glücksspiel auf dem Zufallsprinzip basiert, ohne dass der Spieler Einfluss auf den Ausgang nehmen kann. Klassische Beispiele hierfür sind Online-Casinos, Sportwetten-Plattformen oder Lotterien, die keine gültige Lizenz für den Betrieb in Deutschland vorweisen können. Auch ausländische Anbieter fallen unter diese Regelung, wenn sie ohne deutsche Zulassung in Deutschland tätig sind.
Strafbarkeit der Teilnahme am illegalen Glücksspiel nach § 285 StGB
Gemäß § 285 StGB macht sich nicht nur der Betreiber des illegalen Glücksspiels strafbar, sondern auch der Teilnehmer selbst. Der Strafbestand ist weit gefasst und schließt jede Form der bewussten Teilnahme an einem nicht genehmigten Glücksspiel ein. Schon die Teilnahme am Online-Lotto kann als Straftat gewertet werden, sofern dieses Glücksspielangebot nicht lizenziert ist.
Die Strafverfolgungsbehörden haben in den letzten Jahren verstärkt ein Augenmerk auf illegale Online-Glücksspiele gelegt. Durch moderne Technik können Nutzungsdaten und Finanztransaktionen leichter verfolgt und ausgewertet werden. Oft genügt schon die nachweisbare Anmeldung und Teilnahme an einem solchen Angebot, um Ermittlungen zu begründen.
Mögliche Konsequenzen und Strafen für Teilnehmer
Die Strafandrohung für die Teilnahme an illegalem Glücksspiel reicht von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten. Dabei spielt auch eine Rolle, ob der Täter schon in der Vergangenheit ähnliche Delikte begangen hat oder ob besondere Umstände vorliegen, die eine mildere Bestrafung rechtfertigen könnten.
Einige Punkte, die in der Praxis häufig zu berücksichtigen sind:
- Unkenntnis schützt vor Strafe nicht: Auch wenn Teilnehmer oft angeben, nicht gewusst zu haben, dass das Glücksspielangebot illegal ist, schützt dies in der Regel nicht vor strafrechtlichen Konsequenzen.
- Zusammenarbeit mit Behörden: Wer kooperativ handelt und beispielsweise dazu beiträgt, Netzwerke aufzudecken, kann unter Umständen mildernde Umstände geltend machen.
Welche Schritte sind ratsam?
Wer sich unsicher ist, ob eine Plattform legal ist, sollte dringend eine rechtliche Beratung in Anspruch nehmen. Zudem lohnt sich ein Blick auf die Liste der zugelassenen Anbieter, die die Glücksspielbehörden der Länder zur Verfügung stellen. Strafen für Teilnehmer an illegalem Glücksspiel sind vermeidbar, wenn man sich an die zugelassenen Angebote hält.
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