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Doppelstöckige Holding: Was ist das und warum könnte sie sinnvoll sein?

Doppelstöckige Holding: Was ist das und warum könnte sie sinnvoll sein?

Doppelstöckige Holding: Was ist das und warum könnte sie sinnvoll sein?
Autor:
Florian Enders
Steuerberater

Doppelstöckige Holding: Was ist das und warum könnte sie sinnvoll sein?

Eine doppelstöckige Holding ist eine spezifische Form der Holdingstruktur, die mehrere Hierarchieebenen innerhalb einer Unternehmensgruppe beinhaltet. Diese Struktur umfasst mindestens zwei Holdinggesellschaften, die übereinander geschaltet sind, wobei eine Holdinggesellschaft als Muttergesellschaft fungiert, die wiederum eine oder mehrere Tochtergesellschaften kontrolliert, die selbst wiederum Holdinggesellschaften sein können. Diese können dann direkt operative Tochterunternehmen besitzen oder weitere Beteiligungen halten.

Aufbau und Struktur

In einer doppelstöckigen Holding gibt es typischerweise:

  1. Oberholding: Die Oberholding ist die oberste Einheit in der Unternehmensstruktur. Sie hält die Anteile an der zweiten Holdingstufe und ist oft auch die Hauptgesellschaft, über die die strategische Ausrichtung der gesamten Unternehmensgruppe gesteuert wird. Sie kann in der Regel als GmbH, AG oder UG (haftungsbeschränkt) organisiert sein.
  2. Zwischenholding (Unterholding): Diese Holding steht zwischen der Oberholding und den operativen Tochtergesellschaften. Die Zwischenholding kann ebenfalls weitere Beteiligungen an anderen Unternehmen halten. Sie dient dazu, bestimmte Geschäftsbereiche oder Beteiligungen getrennt zu managen oder spezifische steuerliche Vorteile zu nutzen.
  3. Operative Gesellschaften: Die operativen Tochtergesellschaften sind die eigentlichen Geschäftseinheiten, die Produkte und Dienstleistungen anbieten und direkt am Markt agieren. Sie sind der Zwischenholding oder direkt der Oberholding untergeordnet, abhängig von der genauen Struktur.

Gründe und Vorteile einer doppelstöckigen Holding

Eine doppelstöckige Holdingstruktur bietet zahlreiche Vorteile, die sie besonders attraktiv für größere Unternehmensgruppen oder komplexe Familienunternehmen machen:

  1. Steueroptimierung: Eine der Hauptmotivation für die Einrichtung einer doppelstöckigen Holding ist die Möglichkeit, Steuern zu optimieren. Durch die Verschachtelung der Holdinggesellschaften können Gewinne innerhalb der Gruppe verschoben werden, um von Steuerfreibeträgen zu profitieren oder Steuerlasten zu minimieren. Insbesondere die Gewerbesteuer lässt sich in vielen Fällen optimieren, indem Gewinne zwischen den verschiedenen Stufen der Holdinggesellschaften weitergeleitet werden.
  2. Risikotrennung: Mit einer doppelstöckigen Holdingstruktur lassen sich Risiken noch besser trennen und isolieren. Sollte eine der operativen Gesellschaften in finanzielle Schwierigkeiten geraten, bleiben die übrigen Teile der Gruppe weitgehend unberührt. Dies erhöht die Sicherheit des Gesamtunternehmens.
  3. Erweiterte Kontrollmöglichkeiten: Durch die verschiedenen Ebenen der Holding können unterschiedliche Geschäftsbereiche oder regionale Niederlassungen effektiver kontrolliert und gesteuert werden. Jede Zwischenholding kann beispielsweise für eine bestimmte Sparte oder Region zuständig sein, was die Übersicht und das Management erleichtert.
  4. Flexibilität in der Nachfolgeplanung: Insbesondere bei Familienunternehmen bietet die doppelstöckige Holdingstruktur eine hervorragende Möglichkeit, die Nachfolgeplanung zu erleichtern. Vermögenswerte können gezielt in unterschiedlichen Holdinggesellschaften gebündelt und an verschiedene Familienmitglieder oder Erben übergeben werden, ohne das gesamte Unternehmen zu gefährden.
  5. Strukturierung von Beteiligungen: Eine doppelstöckige Holding ermöglicht es, verschiedene Beteiligungen strategisch zu organisieren. Unternehmen können spezifische Beteiligungen in eigenen Zwischenholdings bündeln und so eine klare Trennung von verschiedenen Investitionen und Beteiligungen erreichen.

Beispiele und Anwendungsfälle

Ein typischer Anwendungsfall für eine doppelstöckige Holding wäre ein Unternehmen, das sowohl in unterschiedlichen Branchen tätig ist als auch geografisch breit aufgestellt ist. Eine Oberholding könnte zum Beispiel die Kontrolle über mehrere Zwischenholdings haben, von denen eine für den europäischen Markt und eine andere für den asiatischen Markt zuständig ist. Jede dieser Zwischenholdings könnte dann wiederum mehrere operative Tochtergesellschaften in den jeweiligen Regionen oder Branchen halten.

Ein weiteres Beispiel wäre ein Familienunternehmen, das eine Oberholding für die Verwaltung des Gesamtvermögens und verschiedene Zwischenholdings für unterschiedliche Geschäftszweige (z.B. Immobilien, Handel, Produktion) eingerichtet hat. So kann jede Sparte unabhängig geführt und bei Bedarf getrennt veräußert oder an unterschiedliche Erben übergeben werden.

Nachteile und Herausforderungen

Obwohl eine doppelstöckige Holding viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile und Herausforderungen:

  1. Komplexität: Die Verwaltung einer doppelstöckigen Holding ist wesentlich komplexer als die einer einfachen Holdingstruktur. Es sind umfangreichere Buchführungs-, Berichts- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen, was die administrativen Kosten erhöht.
  2. Kosten: Die Gründung und der Betrieb einer doppelstöckigen Holding sind mit höheren Kosten verbunden. Neben den einmaligen Gründungskosten für jede Holdinggesellschaft fallen laufende Kosten für Buchhaltung, Steuerberatung und Verwaltung an, die durch die größere Struktur zusätzlich belastet werden.
  3. Regulatorische Anforderungen: Insbesondere in Deutschland unterliegen Holdingstrukturen strengen regulatorischen Anforderungen, die je nach Größe und Tätigkeitsbereich der Unternehmensgruppe umfangreich sein können. Dies erfordert fundiertes Wissen und Erfahrung im Bereich der Unternehmensführung und -steuerung.

Fazit

Eine doppelstöckige Holding ist eine komplexe, aber sehr effektive Struktur, um eine Unternehmensgruppe zu organisieren und zu steuern. Sie bietet insbesondere in den Bereichen Steueroptimierung, Risikomanagement und Nachfolgeplanung erhebliche Vorteile. Diese Struktur eignet sich besonders für größere Unternehmen und Familienunternehmen, die über diverse Beteiligungen und Geschäftsfelder verfügen.

Wenn Sie die Einrichtung einer doppelstöckigen Holding in Erwägung ziehen oder Ihre bestehende Unternehmensstruktur optimieren möchten, ist es ratsam, sich von einem erfahrenen Steuerberater unterstützen zu lassen. Ein Steuerberater kann Ihnen helfen, die richtige Struktur für Ihre individuellen Bedürfnisse zu wählen und sicherzustellen, dass Sie alle steuerlichen und rechtlichen Vorteile nutzen. Kontaktieren Sie Steuerberater Florian Enders für eine fundierte Beratung und maßgeschneiderte Lösungen, die Ihrem Unternehmen helfen, seine strategischen Ziele zu erreichen und nachhaltig erfolgreich zu sein.

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