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Auf Betrugsmasche hereingefallen: Was tun?

Auf Betrugsmasche hereingefallen: Was tun?

Auf Betrugsmasche hereingefallen: Was tun?
Autor:
Jobst Ehrentraut
Rechtsanwalt

Auf Betrugsmasche hereingefallen: Was tun?

Im digitalen Zeitalter sind Betrugsmaschen, insbesondere im Bereich des Online-Bankings, leider an der Tagesordnung. Wenn Sie das Gefühl haben, auf eine Betrugsmasche hereingefallen zu sein, ist es wichtig, schnell und entschlossen zu handeln, um den Schaden zu minimieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schritte Sie sofort unternehmen sollten und warum Ihre Bank nachweisen muss, dass sie nicht von der Betrugsmasche betroffen war.

1. Sofortige Kontaktaufnahme mit Ihrer Bank

Sobald Sie den Verdacht haben, auf eine Betrugsmasche hereingefallen zu sein, sollten Sie umgehend Ihre Bank kontaktieren. Melden Sie den Vorfall telefonisch oder persönlich und lassen Sie Ihr Konto sofort sperren, um weitere Schäden zu verhindern. Ihre Bank wird in der Regel eine interne Untersuchung einleiten, um den Vorfall zu prüfen.

2. Überprüfung Ihrer Kontobewegungen

Überprüfen Sie Ihre letzten Kontobewegungen genau, um alle unautorisierten Transaktionen zu identifizieren. Notieren Sie sich alle verdächtigen Aktivitäten, einschließlich des Datums, des Betrags und des Empfängers der Transaktionen. Diese Informationen sind für die spätere Untersuchung durch die Bank von entscheidender Bedeutung.

3. Anzeige bei der Polizei erstatten

Ein Betrugsfall ist eine strafbare Handlung, die Sie der Polizei melden sollten. Die Anzeige ist nicht nur für die Ermittlungen wichtig, sondern kann auch für die Kommunikation mit Ihrer Bank relevant sein. Bringen Sie alle gesammelten Informationen zur Polizei, um den Fall so detailliert wie möglich zu schildern.

4. Beweislast der Bank

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht Sie, sondern die Bank nachweisen muss, dass sie nicht von der Betrugsmasche betroffen war. Im deutschen Recht liegt die Beweislast bei der Bank, wenn es um unautorisierte Transaktionen geht. Das bedeutet, dass die Bank nachweisen muss, dass die Sicherheitsvorkehrungen intakt waren und der Betrug nicht durch eine Sicherheitslücke auf ihrer Seite möglich wurde.

5. Rückerstattung der Verluste verlangen

Wenn Ihre Bank den Betrugsfall bestätigt und keine Nachlässigkeit Ihrerseits nachweisen kann, haben Sie das Recht, eine vollständige Rückerstattung der unautorisierten Transaktionen zu verlangen. Setzen Sie Ihre Bank schriftlich darüber in Kenntnis und fordern Sie eine zeitnahe Rückerstattung.

6. Präventive Sicherheitsmaßnahmen ergreifen

Nach einem solchen Vorfall sollten Sie Ihre Sicherheitsvorkehrungen überprüfen und anpassen. Ändern Sie alle relevanten Passwörter, aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und seien Sie zukünftig besonders vorsichtig bei der Weitergabe Ihrer persönlichen Daten und Bankinformationen.

Fazit

Ein Betrugsfall im Banking kann äußerst belastend sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass die Beweislast bei der Bank liegt. Wenn Sie schnell handeln und die richtigen Schritte unternehmen, können Sie den Schaden begrenzen und möglicherweise eine vollständige Rückerstattung erhalten. Vertrauen Sie auf Ihr Recht und zögern Sie nicht, rechtlichen Rat einzuholen, um Ihre Ansprüche durchzusetzen und sich gegen unfaire Praktiken zu wehren.

 

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